Adventssingen der Chöre

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Adventssingen der Chöre

Ein musikalischer Gang durch den Advent

Am 7. Dezember 2025 versammelten sich in der Pfarrkirche St. Matthias Schöneberg die vier Chorensembles der Pfarrei – Kirchenchor, Chorissomo, Choralschola und Kinderchor – zu einem gemeinsamen Adventssingen. Das Programm spannte einen weiten Bogen von frühbarocker Mehrstimmigkeit über romantische Chorliteratur bis hin zu zeitgenössischen geistlichen Liedern und gregorianischem Gesang.

Einen gewichtigen Auftakt bildete das Magnificat op. 115 von Charles Villiers Stanford. Das Werk ist dem spätromantischen anglikanischen Kontext verpflichtet und entfaltet den Lobgesang Mariens in kontrastreichen Abschnitten, die zwischen festlicher Klangfülle und eher kontemplativen Passagen changieren. Bereits hier wurde die adventliche Spannung zwischen Erwartung und Erfüllung hörbar.

Der Kirchenchor widmete sich anschließend zentralen Werken der protestantischen Adventstradition. Mit Motetten von Andreas Hammerschmidt und Johann Eccard standen frühbarocke Klangbilder neben dem bekannten Choral Wachet auf, ruft uns die Stimme von Johann Sebastian Bach, dessen strukturierte Polyphonie den Ruf zur Wachsamkeit musikalisch verdichtet. Ergänzt wurde dieser Teil durch eine festliche Komposition von Felix Mendelssohn, die den adventlichen Jubel eher licht und transparent als triumphal ausleuchtet.

Einen deutlichen Kontrast dazu setzte die Choralschola mit dem Proprium des dritten Adventssonntags „Gaudete“. Die gregorianischen Gesänge – Introitus, Alleluja, Offertorium und Communio – wirkten wie eine klangliche Verlangsamung. Die schlichte Einstimmigkeit ließ den Textinhalt unmittelbar in den Vordergrund treten und verankerte das Konzert hörbar in der liturgischen Tradition dieses Sonntags.

Der Kinderchor brachte eine andere, bewusst einfachere Klangsprache ein. Mit adventlichen Liedern über Licht, Erwartung und geöffnete Türen entstand eine Atmosphäre kindlicher Vorfreude, die sich deutlich von den komplexeren Chorsätzen abhob, ohne deren Ernst zu konterkarieren. Besonders das Song of Mary von Richard Shephard schlug eine Brücke zwischen kindgerechter Melodik und theologischer Tiefe.

Chorissomo ergänzte das Programm um romantisch und spätromantisch geprägte Werke. Der Adventshymnus von Robert Jones sowie Rorate coeli von Josef Rheinberger nahmen das zentrale Motiv des Herabrufens und Erwartens auf und führten es in getragenen, klanglich dichten Sätzen aus.

Den gemeinsamen Schlusspunkt setzte der Adventsklassiker Tochter Zion von Georg Friedrich Händel, der – unabhängig von seiner konkreten Ausgestaltung – traditionell den Übergang vom Hören zum inneren Mitsingen markiert und damit das Publikum in den musikalischen Vollzug des Advents hineinzieht.

In der Gesamtschau wirkte das Adventssingen wie eine bewusst vielfältige Annäherung an das Thema Advent: erwartungsvoll, vielstimmig und traditionsbewusst. Die musikalische Leitung lag bei Regina Belz und Thomas Seyda.

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